Berlin, 19.10.2021 –
Das Technologie-Startup Thryve ermöglicht mit einer neuen White-Label-Lösung für klinische Studien die schnelle und einfache Erfassung von Patient-Reported Outcomes (klinische Fragebögen in Studien) und sogenannter Real-World-Evidence aus dem Alltag der Patient:innen von mehr als 300 Wearables und vernetzten medizinischen Sensoren. Erstmals wird die Lösung vom Robert Koch-Institut eingesetzt.
Zusammenfassung der Ankündigung:
- Thryves neue Lösung für klinische Studien ermöglicht das Verteilen von digitalen Fragebögen direkt auf das iOS- oder Android-Smartphone von Patient:innen.
- Über die App können Daten von mehr als 40 Consumer Health-Quellen, darunter Smartwatches, Fitnesstracker aller gängiger Hersteller, medizinische Sensoren wie Blutzuckermessgeräte, sowie Mikrobiom- und Bluttests für zu Hause angebunden werden.
- Erstmals wird die Lösung vom Robert Koch-Institut eingesetzt: Mit der Corona-Datenspende 2.0 werden die Auswirkungen der Pandemie in zahlreichen Studien tiefer erforscht, die App basiert auf der neuen Technologie von Thryve.
- Thryve ermöglicht der Forschung, unabhängig von den geschlossenen Plattformen der Big-Tech-Giganten Apple (Research Kit) oder Google (Verily) zu agieren.
Thryve, Europas führender Technologie-Anbieter für die Integration, Verarbeitung und Analyse von vernetzten Gesundheitssensoren, stellt eine neue technologische Lösung für klinische Studien vor. Die Plattform ermöglicht der Forschung nie dagewesene Einblicke in die langfristige Gesundheitsentwicklung von Patient:innen.
Aufbauend auf der bisherigen Kooperation mit dem Robert Koch-Institut und weiteren Projekten aus Forschung und Praxis ermöglicht Thryve einen neuen Ansatz in der Erforschung, Messung und Bewertung von Krankheiten sowie deren Versorgung und Therapien.
Bisher wurden neue Erkenntnisse über Krankheiten und Therapien auf Basis von manuell (und analog) erhobenen, stichprobenartigen Gesundheitsdaten generiert. Diese binden wertvolle ärztliche Ressourcen und machen klinische Studien entsprechend teuer.
Real-World-Data liefert 24/7 Transparenz über die Gesundheitsentwicklung der Patient:innen
Die neue Lösung von Thryve ermöglicht es erstmals, ergänzende Daten aus dem Alltag der Patient:innen über lange Zeiträume automatisch und passiv zu erfassen. Krankheiten und Behandlungsfaktoren können mit einer hohen Datendichte erfasst werden: Welchen Einfluss hatte das Wetter auf den Migräneschub? Wie reagieren Diabetiker:innen auf Gummibärchen nach einer Runde Sport? Und wie verändern sich Entzündungswerte bei Rheumatiker:innen in Abhängigkeit von Schlaf und täglicher Bewegung?
Diese Informationen führt Thryve in einer einheitlichen Datenplattform zusammen. Die Vorteile: Sie stärkt die Datenbasis der deutschen Spitzenforschung. Gleichzeitig entlastet sie Ärzt:innen und Forscher:innen in der Datenerhebung. Durch die Echtzeitüberwachung der eingehenden Daten wird ein schneller und umfassender Überblick über alle Aktivitäten und den Studienfortschritt ermöglicht.
Die ersten Partner: das Robert Koch-Institut, die FU Berlin und das inav
Die vorgestellte Lösung kommt erstmals zusammen mit dem Robert Koch-Institut zum Einsatz: Im Zuge der Corona-Datenspende wird eine angepasste Version der App von Thryve eingesetzt, um weitere Studien zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie umzusetzen. Die Corona-Datenspende hat mehr als 500.000 Nutzer:innen.
Darüber hinaus wird die neue Infrastruktur in einer Studie der FU Berlin in Kooperation mit der Techniker Krankenkasse eingesetzt. In der BluesWatch+-Studie wird der Einsatz von Wearable-Daten in der Depressionstherapie untersucht.
In weiteren Partnerschaften, u.a. mit der Charité Universitätsmedizin Berlin und dem Institut für angewandte Versorgungsforschung (inav), soll die neue Infrastruktur klinischen Studien zugrunde liegen. „Die moderne Versorgungsforschung kann enorm von der neuen technologischen Lösung von Thryve profitieren”, erklärt Univ.-Prof. Dr. oec. Volker E. Amelung, Gründer und Geschäftsführer des inav. „Die Kombination aus ePRO-Fragebögen und konstantem passivem Gesundheitsmonitoring über die Einbindung externer Sensoren ermöglicht neue Arten der Messungen von Versorgungseffekten und bei positiver Nutzenbewertung höhere Erstattungen.”
„Die Corona-Datenspende hat gezeigt, dass moderne Forschung im Gesundheitsumfeld enorm von der Einbindung der Datensilos von Apple, Google & Co profitieren kann”, erklärt Friedrich Lämmel, Gründer und Geschäftsführer von Thryve. „Für mehr als fünf Millionen Patient:innen in Deutschland ist das konstante, passive Messen der Gesundheit mit vernetzten Sensoren Alltag. Wir sorgen dafür, dass nicht nur Big-Tech, sondern auch die klinische Forschung von diesem Trend profitiert.”
Über Thryve
Thryve ist die Datenplattform für das Zeitalter der digitalen Gesundheit. Als Ausgründung des Fraunhofer Instituts ermöglicht das Berliner Start-up seit 2017 die kontinuierliche Messung der Gesundheit von Menschen. Die Technologie von Thryve verbindet gesundheitsbezogene Daten von Smartphones, Wearables und vernetzten medizinischen Geräten aller Hersteller über eine Datenplattform und liefert umfangreiche Analysen über den Gesundheitsstatus eines Menschen.
Digitale Gesundheitsservices, Telemedizin-Anbieter und Versicherer wie die AOK und die Techniker Krankenkasse nutzen die führende Technologie von Thryve, um ihre Versorgungsangebote durch einfachen Zugriff auf die kontinuierlichen Gesundheitsdaten ihrer Nutzer:innen zu verbessern. In einem Projekt mit dem Robert Koch-Institut wertet Thryve Daten von 500.000 Nutzer:innen der „Corona-Datenspende“ aus und unterstützt die Wissenschaftler:innen bei der Erfassung der COVID-19 Pandemie.
Weiterer Hintergrund zur Lösung für klinische Studien von Thryve
Kern der vorgestellten Plattform für klinische Studien ist eine Smartphone-App, die eine schnelle und einfache Datenerfassung von elektronischen Patient-Reported Outcomes (ePRO) in Form von digitalen Fragebögen ermöglicht. Die App wurde in Zusammenarbeit mit Forscher:innen entwickelt. Durch eine moderne Nutzerführung und individuelle Benachrichtigungen sorgt die App für eine hohe Adhärenz (kontinuierliche Teilnahme) unter Studienteilnehmer:innen.
Die App ermöglicht die Anbindung von mehr als 300 Wearables und vernetzten medizinischen Sensoren und zahlreichen weiteren Datenquellen wie Mikrobiom- und Blut-Tests, die zu Hause durchgeführt werden. Erstmals wird der Forschung ermöglicht, ohne die Plattformen von Big-Tech auf wertvolle, longitudinale Daten von Fitnessarmbändern und medizinischen Sensoren in den geschlossenen Ökosystemen von Apple, Google, Fitbit und Co zuzugreifen.
Teil der Plattform von Thryve ist ein Dashboard für die Verwaltung von klinischen Studien, in dem Praktiker:innen in Echtzeit auf die Daten aus externen Datenquellen und ePRO-Fragebögen zugreifen können. Die Echtzeitüberwachung der eingehenden Daten garantiert einen schnellen und umfassenden Überblick über alle Aktivitäten und den Studienfortschritt.
Die Technologie von Thryve ist nach höchsten Datenschutz- und Datensicherheitsstandards entwickelt. Die Plattform arbeitet pseudonym und ist DSGVO-konform. Die Daten werden auf zertifizierten Servern in Deutschland verarbeitet, regelmäßige externe Sicherheits-Audits sind fester Bestandteil der Produktentwicklung von Thryves Technologie.
Weitere Informationen: https://thryve.health/clinical-trial-solution/
The Medical Network,
sebastian.wochnik@thryve.de
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