München (27.07.2022)
Die digitale Vernetzung von Maschinen und Anlagen birgt enorme Chancen, um Produktionsketten effizienter, flexibler und nachhaltiger zu gestalten. Unsicherheit herrscht jedoch bei kleinen und mittleren produzierenden Unternehmen darüber, welche konkreten Lösungen aus der Informationstechnologie für ihre Produktionsumgebung geeignet sind und welchen Nutzen diese tatsächlich erbringen. Das »International Center for Networked, Adaptive Production ICNAP«, ein Zusammenschluss von drei Fraunhofer-Instituten in Aachen, stellt nun ein digitales Serviceportal für interessierte Unternehmen bereit und bietet die Gelegenheit, sich mit den Vorteilen eines digitalen Werkzeugkastens einer vernetzten, adaptiven Produktion vertraut zu machen. Ab sofort können Serviceleistungen wie eine NC-Datenanalyse oder ein Assistenzsystem zur gezielten Auswahl von Machine-Learning-Algorithmen kostenfrei getestet werden.
Warum sollte ein Unternehmen in gut funktionierende Produktionsprozesse eingreifen? Inwieweit lassen sich anhand digitaler Methoden bestehende Prozesse optimieren oder sogar neu gestalten? IT-Lösungen lassen sich meist besser anhand konkreter Anwendungen einschätzen und beurteilen als mit Hilfe geführter Präsentationen und Software- oder Hardwaredemos auf Messen oder vor Ort beim Anbieter. Um Unternehmen einen tieferen Einblick in den digitalen Instrumentenkasten einer vernetzten, adaptiven Produktion zu geben und konkrete Lösungen vorzustellen, hat das Fraunhofer-Expertenteam gemeinsam mit den Industriepartnern des ICNAP das »Digital Service Portal« entwickelt.
Serviceangebote und Analysetools für die Digitalisierung der Produktion
Das Portal macht Nutzerinnen und Nutzern zahlreiche digitale Angebote, um sich mit den Methoden der Big-Data-Analyse und weiteren IT-Werkzeugen vertraut zu machen. Produzierende Unternehmen können beispielsweise individuelle Fertigungsprozesse auf Basis der NC-Daten unterschiedlicher Maschinen und Anlagen analysieren lassen. Ein neuer Ansatz des maschinellen Lernens erleichtert es Mitarbeitenden ohne spezielle Ausbildung Machine-Learning-Modelle anzuwenden, indem die Daten automatisiert aufbereitet und dazu passende Algorithmen durch das System vorgeschlagen werden.
Für Anwendungen der Elektromobilität steht beispielsweise ein sogenannter Batteriemodulkonfigurator bereit: Der Konfigurator schlägt für die jeweilige Anwendung geeignete Batteriezellen vor und empfiehlt Parameter für das Laserstrahlschweißen zur Verbindung der Einzelmodule.
Das ICNAP Digital Service Portal basiert auf der Fraunhofer Edge Cloud, die in Zusammenarbeit mit dem Unternehmenspartner German Edge Cloud entwickelt wurde. Im Anschluss an die Registrierung können Anwender die unterschiedlichen Serviceangebote testen. Bei vertieftem Interesse oder Fragen zu weiteren, auch individuellen Anwendungen stehen die wissenschaftlichen Ansprechpartner der Aachener Fraunhofer-Institute zur Verfügung.
In der ICNAP-Community gemeinsam Lösungen erarbeiten
Mit welchen neuen Lösungsansätzen aus der Informationstechnologie der Wandel zur Industrie 4.0 tatsächlich gelingen kann und welche Voraussetzungen es dabei zu erfüllen gilt, erarbeiten die drei Aachener Fraunhofer-Institute für Produktionstechnologie IPT, für Lasertechnik ILT sowie für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME zusammen mit weiteren Experten aus Industrie und Forschung im ICNAP. Zurzeit umfasst die ICNAP-Community mehr als 20 Partner, die gemeinsam Lösungen zur intelligenten Digitalisierung ihrer Produktionsprozesse und -umgebungen erarbeiten. Produzierende Unternehmen kooperieren hier gezielt mit Software- und Hardwareanbietern, die digitale Technologien bereitstellen und weiterentwickeln wollen.
Das Portal ist erreichbar unter https://s.fhg.de/ICNAP-Serviceportal.
Das ICNAP wird im Rahmen eines Fraunhofer-Leistungszentrums durch Mittel der Fraunhofer-Gesellschaft gefördert.
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT
Steinbachstr. 17
52074 Aachen
Telefon +49 241 8904-0
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Internet: www.fraunhofer.de
Susanne Krause M.A.,
susanne.krause@ipt.fraunhofer.de