Installation des Betriebssystems
Bevor Anwendungen installiert werden können, muss zunächst das Betriebssystem (kurz OS von engl. operation system) installiert werden. Dazu kann entweder eine CD/DVD verwendet werden oder ein Protokoll zum Netzwerkboot von Computern (BOOTP, PXE). Im ersten Fall bootet der Computer von der CD/DVD auf der alle notwendigen Dateien gespeichert sind. Das Programm zur Installation des OS (auch auf dem Datenträger) wird automatisch gestartet. Dieses kann oft so vorkonfiguriert werden, dass keine Eingaben durch den Anwender mehr notwendig sind.
Bei der Netzwerkinstallation lädt das BIOS des Computer zunächst vom Netzwerk die notwendigen Programme (meist über das TFTP Protokoll) und führt diese dann aus. In der Regel lädt dieses Programm dann das OS Installationsprogramm von einem Server Computer im Netzwerk.
Installation von Anwendungen
Nachdem das OS vollständig installiert ist, können die Applikationen (Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Zeichenprogramm…) installiert werden.
Dazu werden diese meist in so genannte Pakete verpackt. Das heißt, die Dateien der Anwendung werden in einem (großen) Archiv zusammengestellt (oftmals komprimiert), dass zusätzlich die notwendigen Programme zur Installation der Applikation enthält. Für Microsoft Windows kann dabei die MSI Technologie verwendet werden, bei der das Setupprogramm bereits im OS integriert ist. Unter LINUX ist das RPM-Format weit verbreitet. Das Paket erhält nur noch die notwendigen Dateien der Anwendung und eine Steuerungsdatei, die dem OS mitteilt, welche Aktionen zur Installation durchzuführen sind.
Konfiguration von Anwendungen
In der Regel sind die Anwender mit der Durchführung der Konfiguration von Anwendungen überfordert (z.B. Eintragen eines Proxy-Server für einen HTML Browser). Überlässt man die Konfiguration der Anwendungen den Anwendern können zusätzlich Sicherheitsrisiken entstehen (z.B. Virenscanner deaktiviert). Eine fehlerhafte Konfiguraton von Anwendungen ist die häufigste Ursache für Störungen bei der Nutzung von Anwendungen.
Daher müssen die Anwendungen, nachdem sie durch die Softwareverteilung installiert wurden, noch konfiguriert werden. Dabei werden die Parameter der Anwendung festgelegt. Dies sind z.B:
• Verweise auf andere Computer
• Lizenzschlüssel
• Pfade
Dabei kann es sich einerseits um generelle Parameter handeln, die für alle Anwender der Applikation festgelegt werden sollen oder um Parameter, die für jeden Anwender der Applikation individuell konfiguriert werden sollen. Es ist auch zu unterscheiden ob die Konfiguration nur einmalig erfolgen soll (Anwender bekommt sinnvolle Einstellungen, die er aber individuell anpassen kann) oder aber ob die Softwareverteilung sicherstellen soll, dass die Einstellungen durch den Anwender nicht verändert werden können, bzw. das Änderungen automatisch rückgängig gemacht werden. Ein System zur Softwareverteilung sollte daher in der Lage sein diese Parameter zentral zu verwalten und automatisiert anzuwenden.
Konfigurationsverwaltung
Ein üblicher Anwender benötigt für seine tägliche Arbeit heute eine große Anzahl von Programmen. Für jeden Anwender/Computer muss daher eine Liste der Pakete hinterlegt werden, die durch die Softwareverteilung installiert werden sollen. Weiterhin müssen die Parameter zur Konfiguration der Anwendungen hinterlegt werden (wieder pro Anwender/Computer). Es ist dabei sehr hilfreich die Anwender/Computer zu gruppieren. Der Administrator der Softwareverteilung kann dann entweder eine ganze Gruppe von Computer/Anwendern oder einzelne konfigurieren, was den Arbeitsaufwand erheblich reduziert.
Für ein effizientes und sicheres Arbeiten ist es weiterhin notwendig dass zu jedem Zeitpunkt einfach die aktuelle Soll-/Ist-Konfiguration eines Computers dargestellt werden kann. Nur so kann der Administrator feststellen, ob die angestrebte Umgebung funktioniert. Da es sich oft um ein sehr große Anzahl von Computern handelt sind auch leistungsfähige Abfragewerkzeuge notwendig, mit denen sich statistische Aussagen machen lassen (z.B. auf wie vielen Computer ist die Software X installiert?).
Die effiziente, transparente und sichere Konfigurationsverwaltung ist maßgeblich für den Erfolg einer Softwareverteilung ausschlaggebend. Fehler in der Konfigurationsverwaltung können sehr leicht massive Störungen nach sich ziehen (z.B. aufgrund falscher Proxy Einstellungen kann kein Anwender mehr auf das Internet zugreifen). Daher sind Maßnahmen zur Qualitätssicherung ein absolutes Muss. Dies sind z.B. Dokumentation der Konfiguration, Schulung der Administratoren, Vieraugenprinzip, Statistische Auswertungen etc.
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