Stuttgart (01.10.2020) –
Wenn die Tage kürzer werden, beginnt die Hochsaison für Einbrecher. Mechanische und digitale Sicherheitstechniken schützen das eigene Zuhause vor unerwünschten Besuchern – und sorgen nebenbei für ein Komfortplus.
Winterzeit ist Einbruchzeit: Laut Bundeskriminalamt wird in den Monaten November bis Januar fast doppelt so häufig eingebrochen wie in den Sommermonaten Juli und August. Insbesondere am späten Nachmittag, wenn viele Hausbewohner nicht zu Hause sind, bietet die frühe Dunkelheit Einbrechern Schutz und Deckung. Die gute Nachricht: Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland ist im ersten Halbjahr 2020 im Zuge der Corona-Pandemie auf den tiefsten Stand seit fast 40 Jahren gesunken, so der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Auch die Vorjahre zeigen: Es wird immer seltener eingebrochen. Nach Angaben des GDV liegt der Grund dafür vor allem an verstärkten Investitionen in Sicherheitstechnik. Denn bei erschwerten Bedingungen geben laut polizeilicher Kriminalstatistik viele Täter auf. Im Jahr 2019 blieben rund 45 Prozent der Einbruchsdelikte bereits im Versuchsstadium stecken. “Maßnahmen, die den Zeit- und Lärmaufwand für Täter gezielt erhöhen, können viele Einbrüche bereits im Keim ersticken”, so LBS-Expertin Monika Grave. “Eigenheimbesitzer haben dabei eine Vielzahl von Möglichkeiten, um ihr Eigentum vor Einbrüchen zu schützen.”
Eine typische Schwachstelle sind Fenster und Fenstertüren mit herkömmlichen Rollzapfen. Über sie erfolgen in Einfamilienhäusern die meisten Einbrüche. Die Installation von Pilzkopfzapfen erschwert das Aufhebeln deutlich. Zudem können massive Schließbleche, die im Mauerwerk verankert sind, das Aufhebeln von Türen verhindern. Ein Aufbohrschutz für die Griffe schützt Fenster und Türen zusätzlich.
Mechanischen Einbruchschutz smart ergänzen
Neben mechanischen Lösungen setzen immer mehr Eigenheimbesitzer Smart-Home-Technologien ein. Intelligent gesteuerte Systeme können flexibel gehandhabt und bequem aus der Ferne bedient werden – ein Komfortplus. Zudem sind die Smart-Home-Lösungen oftmals deutlich effizienter, weil sie Anwesenheit vortäuschen und Einbrecher abschrecken – etwa durch programmierte oder intelligent gesteuerte Rollläden, Lichter und Elektrogeräte.
Sind die Smart- Home-Geräte über eine zentrale Steuereinheit miteinander verbunden, können Eigenheimbesitzer sogar Abwesenheitsszenarien programmieren, zum Beispiel für den Urlaub. Smarte Bewegungs- und Präsenzmelder registrieren, wenn sich Personen unerlaubt Zutritt zum Grundstück oder der Wohnung verschaffen und benachrichtigen die Hausbewohner sowie autorisierte Personen wie Nachbarn oder Familienangehörige per Push-Nachricht auf das Smartphone.
Dank intelligenter Fenstersysteme dürfte künftig auch diese Schwachstelle der Vergangenheit angehören: Noch vor dem Verlassen des Hauses können die Hausbewohner über das Smartphone einsehen, welche Türen oder Fenster geöffnet sind – und diese dann per Knopfdruck schließen. Mittels eingebauter Sensoren erkennen die intelligenten Fenster außerdem unautorisierte Kontakte, geben akustische und optische Vorwarnsignale aus und lösen im Zusammenspiel mit der Sirene des Rauchmelders einen Alarm aus.
Auch digitalen Einbrüchen vorbeugen
Kameras, Sensoren und andere intelligente Geräte sind bei Smart Home über ein Netzwerk verbunden und stellen damit ein mögliches Angriffsziel für Hacker dar. Smart-Home-Nutzer sollten ihr System gegen solche Angriffe schützen, indem sie die Software regelmäßig aktualisieren und das Netzwerk mit besonders sicheren und regelmäßig wechselnden Passwörtern verschlüsseln.
LBS Landesbausparkassen,
Kathrin Hartwig
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